Umstellung der Ernährung lohnt sich

Ich weiss anfangs fällt es schwer, von Essgewohnheiten wegzukommen, aber die Ernährung umzustellen, lohnt sich. Meinem damaligen Partner ging es nach der Umstellung deutlich besser. Man konnte sehen, was die Ernährungs-Umstellung bei ihm bewirkte. Auch ich als Angehörige profitierte davon und habe in dieser Zeit deutlich Gewicht verloren. Ich habe gelernt, anders zu kochen und viel bewusster geschaut, was erlaubt ist und was nicht.

 

Essen

  • Mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag verteilt entlastet die Verdauung (5-6 pro Tag). Nach dem Motto „Gut gekaut ist halb verdaut“ empfehle ich, sich Zeit zu nehmen beim Essen.
  • Vermeiden Sie zu viele fettreiche Nahrungsmittel, diese belasten den Verdauungsapparat.
  • Lauwarme sind den kalten / heissen Getränken und Speisen in jedem Fall vorzuziehen.
  • Gekochtes Gemüse und Früchte sind besser verträglich als Rohkost.

 

Trinken

Schauen sie, dass Sie genug Trinken. Vor allem Leitungswasser oder Stilles Mineralwasser.

Man rechnet pro kg Körpergewicht 30-35ml. Hat eine erkrankte Person ein Körpergewicht z.B. von 81.5 kg so lautet die Formel: 81.5 mal 30 = 2.445 Liter Flüssigkeit pro Tag.

Kohlensäurehaltiges Mineralwasser sollte in dieser Zeit eine Ausnahme bleiben, ebenso der Kaffee Konsum. Natürlich hat niemand was dagegen, wenn Sie sich zum Frühstück eine kleine Tasse Kaffee gönnen. Auch gewisse Teesorten sind kein Problem. Aber Achtung beim Konsum von Schwarz-Tee hier gilt das gleiche wie beim Kaffee, nur wenig aber mit Genuss trinken.

Wer am Morgen Mühe hat, was zu Essen kann auch mal einen 2 dl frisch gepressten Frucht- oder Gemüsesaft zu sich nehmen. Mit dieser Portion hat man bereits einen Teil der empfohlen Tagesportion zu sich genommen. Lieber frisch gepressten Saft zu sich nehmen, denn der enthält am wenigsten Zucker.

Auf Alkohol ist vollständig zu verzichten. Gönnen Sie sich lieber ab und zu ein Süssgetränk. Machen Sie das für Sie zu einem Ereignis. Stellen Sie sich vor, Sie trinken eine gute Flasche Wein. Sie werden sehen, auch wenn es am Anfang schwerfällt, mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Sogar ich wurde dadurch zu einer Wasser Trinkerin, obwohl ich davor gewohnt war, Mineralwasser mit Geschmack zu trinken. Das Gute am Leitungswasser ist, dass es überall erhältlich ist. In jedem Haushalt hat es einen Wasserhahn. Wenn Sie kein naturreines Wasser mögen, geben Sie etwas frisch gepressten Fruchtsaft oder frische Kräuter hinein.

 

Ängste

Dass man als Angehörige/r Angst hat um die erkrankte Person ist ganz normal und soll auch zugelassen werden. Meistens sind es Personen aus den engsten Familien und Freundeskreis die es betrifft. Auf einmal melden sich Leute bei Ihnen und machen Ihnen Angst, weil sie sich in Bücher oder im Internet recherchiert oder nachgelesen haben. Man ist in dieser Zeit so mit sich beschäftigt und ist in grosser Sorge um die erkrankte Person, dass man oft in Panik gerät.

Mein Rat, lassen sie sich nicht durch das Internet oder Bücher verunsichern. Wenn Sie Angst haben um die erkrankte Person, suchen Sie das Gespräch mit den behandelnden Ärzten oder vielleicht gibt es jemanden aus dem Bekannten- oder Freundeskreis, der selber damit Erfahrung hat. Diese Person versteht Ihre Angst am besten. Suchen sie Rat und Hilfe, sie sind nicht alleine mit Ihren Ängsten. Es gibt immer Leute die einem Zuhören und einem in den Arm nehmen, wenn es einem schlecht geht. Mir hat auch geholfen, wenn ich mit meiner Hündin im Wald unterwegs war, meine Angst raus zu schreien. Sie selbst wissen am besten, was Ihnen gut tut. Hören Sie auch auf Ihre innere Stimme.

 

Spass haben

Was mir trotz der ganzen Problematik wichtig ist, ist der Spass am Leben nicht zu verlieren. Gehen sie aus, amüsieren sie sich oder treffen Sie sich mit Freunden oder Kollegen. Wenn Sie Freude an körperlicher Bewegung haben, um so besser! Es muss ja nicht immer Yoga sein ab und zu hilft auch ein Spaziergang an der frischen Luft! Wenn sie Weinen müssen, tun sie es. Lassen sie ihren Gefühlen freien Lauf, das hilft Ihnen körperlich und tut der Seele gut. Hier spreche ich aus eigener Erfahrung. Was mir in dieser Zeit gut getan hat, sind die Spaziergänge mit meiner Hündin und die vielen Gespräche, die ich mit anderen führen durfte. Das hat mir in der Akutphase sehr viel gebracht.

Wenn sie eine Einladung bekommen, nehmen sie Sie an. Gehen Sie raus, mischen Sie sich unter die Leute. Es wird Ihnen niemand böse sein, wenn Sie als Angehöriger das Handy nicht ausschalten. Aber lassen sie das Handy auch mal in Ruhe. Wenn was ist, wird man sie so oder so erreichen. Geniessen Sie das zusammen sein mit anderen Leuten und schalten auch mal ab. Laden Sie auch mal gute Bekannte oder Freunde zu sich ein. Das tut der erkrankten Person gut und Ihnen selber auch. Mit den Rezepten können Sie in jeder Phase der Erkrankung Leute zu sich einladen. Ein guter Tipp: Machen Sie die Leute darauf aufmerksam das Sie jetzt anders Kochen als bisher.

 

Neue Geschmackserfahrungen

Sie werden mit der Zeit merken, dass es auch Spass macht die Ernährung umzustellen. Ich habe sehr viel gelernt dabei, vor allem hat sich mein Geschmackssinn weiterentwickelt. Ich nehme jetzt die Geschmäcker bewusster wahr zum Beispiel Karotten oder verschiedene Gewürze wie Thymian oder Rosmarin bereichern mein Essen. Was früher nicht so der Fall war.